Freitag, 28. Januar 2011

Wenn das Hirn schon...

Feierabend macht, dann steht man schon mal beim Kunden und:

- guckt ihn erwartungsvoll an. Der guckt erwartungsvoll zurück, und fragt, was es denn kosten soll.

- sagt "danke" an einer Stelle, an der der Kunde das erwartungsgemäß tun würde (wenn nicht gerade der Pizzabote zu sich selber danke gesagt hätte).

- verheddert sich bei den Standard-Phrasen:
"Guten Abend noch und schönen Appetit!"
MannMannMann, ich musste mich wirklich zusammenreißen, nicht beim Kunden in Gelächter auszubrechen.

Tja, wenn das Hirn schon Feierabend macht...


Donnerstag, 27. Januar 2011

Das Portemonnaie...


...ist eines der wichtigsten Utensilien beim Ausliefern von Pizza.
Das kommt direkt nach der Pizzatasche mit Pizza drin ;-)
Letztens stand ich im 3. Stock vor einem Kunden, griff in meine Tasche und griff ins Leere...
Mist, Portemonnaie liegt im Auto.
Der Kunde bekam natürlich 30€ Wechselgeld und hatte es nicht anders.
Also muste ich die Beine in die Hand nehmen und noch einmal die Treppen runter zum Auto sprinten, den Geldbeutel finden und greifen und wieder hoch sprinten.
Zum Glück wars tatsächlich im Auto...
Dass ich die Pizza nicht als Garantie beim Kunden gelassen hatte, dass ich nochmal hoch komme, sondern damit er schonmal losessen kann, hat dieser nicht so ganz geschnackelt... hoffentlich war die Pizza dann noch warm, als er dazu kam, diese zu essen...

Aber das war dann sein Problem ;-)

Bildquelle: http://www.versand-aktuell.de/Onlineshop/BilderNeu/Kellnerboerse_12412.jpg


Montag, 24. Januar 2011

Luedermann braucht...

Da ich mich gerade nicht so recht dazu durchringen kann, etwas produktives zu tun, gibt es halt ein wenig mehr oder weniger sinnvollen Blogcontent.

Ich habe ein altes "Blogspielchen" in einem anderen Blog entdeckt, welches mich gleich mal angesprochen hat.
Man googelt "(Mein Name) braucht", und findet mal eben heraus, was man so braucht, durchaus interessant.



Selbstreflexion, zumindest irgendwie auch...

Zitat:

"Ich weiß, was das für ein Kunde ist.
So einer wie ich früher."


Jukebox

Momentan leide ich an latenter Unlust, mich auf eine bestimmte Musik festzulegen (außer zum Einchlafen, da gibst schon seit Wochen Unheilig ;-)
Deshalb spiele ich "Jukebox" mit meinem Musikordner, den ich dann einfach komplett in die Playlist werfe
Und diese 92GB Geräuschedateiensammlung (das meiste geht als Musik durch, aber nur das meiste) bietet reichlich Auswahl in allen möglichen Richtungen außer Techno und Volksmusik...
Und statt mich zu entscheiden, was ich hören mag, klicke ich einfach das weg, was mir nicht zu Ohren kommen soll.
Feine Sache, da entdeckt man doch immer wieder bisher bekannte Perlen in der eigenen Musiksammlung ;-)

Das nur so nebenbei.
Was mir an meiner Jukebox leider fehlt, ist dieser monströse Kasten, der mit reichlich billigem Plastikgeleucht an die billige Kopie eines Schreins erinnert. Fehlt mir aber auch nicht wirklich.
Und toll ist, das ich kein Geld für den nächsten Titel einwerfen muss ;-)

Achja, Bildquelle: http://hub.tv-ark.org.uk/images/otherchannels/lifestyle_jukebox_images/lifestyle_jukebox1990a.jpg


Freitag, 21. Januar 2011

Parkplatzproblem

Jupp, wir haben hier eins...


Donnerstag, 20. Januar 2011

Neuschnee

ja, Wetter-Posts sind irgendwie... durchgekaut.

Aber hey, irgendwie hat man dafür ja einen Blog:
Einfach mal schreiben, was einem auf der Zunge liegt. Das kann dann der Leser lesen, oder eben ignorieren...



Mittwoch, 19. Januar 2011

Salami... und Missgeschick

Teil 1: Salami

Da mag jemand Salami:
Der Kunde bekam eine Salami-Pizza, Pizzabrötchen mit Salami und ein Salami-Baguette.
Auch mal nicht schlecht, irgendwie vielfältig ists ja trotzdem ;-)

Soviel dazu ;-)


Teil 2: Missgeschick

Wir beliefern natürlich auch LKW-Fahrer. Diese geben im Allgemeinen ihren Standort, ihr Kennzeichen und besondere Merkmale ihres LKWs (z.B. den Namen der Spedition) an.
Im speziellen Fall hatte der Kunde auch erwähnt, dass er wohl eventuell schon in einem Entladebereich um die Ecke sei, falls er recht früh beim Entladen drankommt.
Das ganze war meine letzte Tour, Feierabend war danach angesagt und so fühlte ich mich auch...
Dummerweise hat mein Kopf leider schon früher Feierabend gemacht.
Als ich ankam fand ich auf Anhieb einen passenden LKW der Spedition mit ebenfalls passendem Nummernschild, allerdings habe ich nur die Buchstabenfolge abgeglichen. Normalerweise werden wir vom Fahrer per Lichthupe empfangen, hier regte sich jedoch nichts. Also bin ich zur Fahrertür gedepert und habe geklopft.
Just in dem Moment, als ich angeklopft hatte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: "Scheiße, die Vorhänge sind zu... der hat bestimmt keine Pizza bestellt und sich dann schlafen gelegt... hoffentlich hat er nen festen Schlaf..."
Nochmal ein Blick aufs Nummerschild bestätigte meinen Fehler, die Ziffern stimmten nicht, er war nur von derselben Spedition wie mein Kunde.
Als ich gerade wieder ins Autosteigen wollte um zum Entladebereich zu fahren, guckte mich auch direkt ein etwas verpennter Fahrer mürrisch aus der Beifahrertür an und fragte: "Was willst duuu denn?"
Ich entschuldigte mich mehrfach, es tat mir auch echt leid, dass ich ihn wegen meinem "Feierabendtran" aus dem Schlaf gerissen hatte.
Bei seinem Kollege stellte sich zum Glück noch raus, dass die beiden in naher Zukunft wohl aufbrechen würden, also war alles nicht ganz so tragisch, leid getan hats mir trotzdem...

Das nächste Mal werde ich definitiv genau aufs Nummernschild sehen und auf geschlossene Gardinen achten. Versprochen ;-)


Montag, 17. Januar 2011

ÖPNV

Zitat:

"...spontan wie n Fahrplan..."

oh ja, davon kann ich aktuell ein Liedchen singen, denn da mein Auto leider grad einen klitzekleinen Motorschaden hat und ein neuer Motor auf sich warten lässt bin ich in den letzten Tagen ausgiebig in den "Genuss" gekommen, den sogenannten Service des Öffentlichen Personennahverkehrs zu ertragen.



Samstag, 15. Januar 2011

Ohne Worte ;-)



Freitag, 14. Januar 2011

Entschuldigung aber,


elende Sackratten!!!

Wie durchgeknallt muss man den sein, einen bewaffneten Raubüberfall auf einen Pizzaboten durchzuführen?

Nein, keine Angst, nicht auf mich, sondern auf einen Kieler Kollegen.


HoHoHo...

Die Kunden machte ein arg erschrockenes Gesicht, als sie die Tür öffnete.

Woran lags?
Das zu beliefernde Haus stand auf dem (riesigen) Grundstück ein wenig (ca. 50m) nach hinten versetzt, die Klingel befand sich aber am nichtvorhandenen Gartentor am nichtvorhadenen Gartenzaun neben dem vorhandenen Briefkasten neben der ebenfalls vorhandenen (riesigen) Garage.

Ich war daran jedoch wegen der nichtvorhandenen Kleinigkeiten schnurstracks an der Klingel vorbeigelaufen und hatte diese an der Haustür gesucht.
Und als mir das Licht aufging, das die Klingel wohl das kleine weiße Teil war, welches ich für ein Namensschild neben dem Briefkasten (der mittlerweile 50m hinter mir stand), war, habe ich kurzerhand deutlich an die Tür geklopft.
Da durch das Milchglasfenster von innen nur eine Gestalt mit roter Kleidung zu sehen war, dachte die Kundin vermutlich, es wäre irgendwas passiert und ich sei der Rettungsdiesnt, oder die Feuerwehr (oder der Weihnachtsmann;-).

Naja, nach dem ersten Schreck hat sie sich auch sofort wieder gefangen (zumindest fast), denn sie fragte mich: "Was bekomme ich denn?".
Das konnte ich ihr auch auf Anhieb sagen, denn ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht, einen kurzen Überblick über das gelieferte Essen zu geben und dann den Preis zu nennen ("5 Pizzen und 3 Salate macht ...€" z.B.).

Auch das konnte also geklärt werden.


Donnerstag, 13. Januar 2011

kunstvoll umschrieben...


Zitat:
"Entschwinde und verweile dort, wo verschiedene Gewürze ausgezeichnet gedeihen."



Montag, 10. Januar 2011

Aus aktuellem Anlass

Föderalismus ist ZUM KOTZEN!!!

Zumindest, wenn er solche Blüten treibt, wie in Sachen Bildungssystem und Lehrerausbildung!
Wie bescheuert sind die Verantwortlichen eigentlich?
Alle kabbeln sich die ganze Zeit um die sch*** Hoheit in ihrem Land, während zukünftige Lehrer in ihrer Ausbildung die bescheuertsten Entscheidungen nach dem Motto "Friss oder Stirb" hingeworfen kriegen!

MannMannMann!!!


Freitag, 7. Januar 2011

Nette und verständnisvolle Kunden...

... gibt es zum Glück wesentlich öfter als jene, über die ich bereits berichtete. Nur sind die meist weniger "interessant" für das Blog.

Aber es gibt tatsächlich Leute, die verständnisvoll und freundlich bleiben, wenn:

- ich als Fahrer versehentlich erstmal in Niederblubbdorf die Hauptstraße und die angegebene Hausnummer gefunden habe und ich durch telefonische Nachfrage beim Kunden feststelle, dass ich noch 2 Kilometer weiter nach Oberblubbdorf muss. Der Betroffene hat sogar noch ein sehr gutes Trinkgeld gegeben.

- wenn ich in einer Einfahrt halte um auszuliefern und daher mit meinem Auto den "heiligen" Gehweg ein wenig blockiere.

Es gibt auch Kunden, die mir bereits, bevor ich auch nur die Hausnummer exakt lokalisiert habe, entgegenkommen und mir dann gleich noch eine Wendemöglickeit in der total schneeverräumten Straße zeigen.
Bei diesem Kunden hätte ich beinahe mal eine Pizzatsche vergessen, weil dieser mir die Tasche auch immer gleich abnimmt, damit ich ausreichend viele Hände (2 Stück) übrig habe, mit denen ich im Portemonnaise kramen kann. (Normalerweise hänge ich mir die Tasche über den Arm, da geht das dann auch ganz gut, oder ich stelle sie auf eine Kiste mit Eis oder ähnlichem Zeug. Irgendwas muss mal sich halt einfallen lassen, denn auf den Boden stelle ich die Pizza garantiert nicht ab, wie sieht das denn aus, wenn der Bote das Essen dann vom Boden aufsammelt und dem Kunden in die Hand drückt)

"Schön" ist auch, wenn man beim Klingeln erfährt, das man in den neunten Stock klettern muss, da leider der Fahrstuhl kaputt ist. Schön ist, wenn der Kunde sich dafür sogar entschuldigt und dem leicht keuchenden Boten auch noch ein angemessenes Trinkgeld gibt.

Und am schönsten ist es ja, wenn Kinder die Tür öffnen. Leider geben die Kurzen selten Trinkgeld, sondern schlicht den Betrag, den der Bote nennt. (Ob das eine Masche der Eltern ist, sich um Trinkgeld zu drücken?) Dafür freuen sich Kinder unheimlich, wenn man ihnen die heiß ersehnten Pizzen in die Hand drücken kann ;-) Das ist ein sehr guter Trinkgeldersatz in zwischenmenschlicher Form.

Es gibt sie also auch zuhauf, die guten Kunden, bei denen alles glattläuft, die sich einfach freuen ihr Essen zu erhalten und die Verständnis dafür haben, dass sich auch der Bote mal verirrt.


Verkettung ungünstiger Umstände

Gestern habe ich von einem wütenden Autofahrer eine Anzeige angedroht bekommen.
Im ersten Moment etwas schockierend, nach Rücksprache mit dem Chef stellte sich aber heraus, dass ich definitiv im Recht war.

Warum das Theater?
Eigentlich war die komplette Tour eine einzige Verkettung ungünstiger Umstände.
Beliefert werden sollten drei Kunden im Stadtgebiet. Reine Fahrzeit von Kunde zu Kunde ca. 5 min, also dank Pizzataschen kein Problem.

Eine der Lieferungen ging in ein Wohnheim, dessen Bewohner beim Anliefern immer für eine Überraschung gut sind. Glücklicherweise hatten diese als letztes bestellt. (Ansonsten hätte ich sie bewusst am Ende der Tour beliefert, damit mein Zeitplan nicht mal wieder irgendeinem "Zwischenfall" am Wohnheim zum Opfer fällt.)
Also bin ich in Richtung der beiden anderen Kunden gestartet. Nach 300 Metern fiel mir auf, dass ich zwar alle Pizzen habe, Eis und Getränke jedoch noch in der Filiale stehen. Also flugs gewendet, da klingelte auch schon der Chef auf mein Telefon. Praktisch, denn so konnte er mir das Vergessene gleich ans Auto bringen.
Da ich nun gewendet hatte, habe ich meine bisherige Route über den Haufen geworfen und bin doch erstmal zum Wohnheim gefahren. "Kann schon nicht so schlimm werden, drei identische Posten, selbst wenn mal wieder einzeln gezahlt wird ist das kein Problem".
Schwerer Fehler!
Im Wohnheim:
Laute Musik hinter der Tür des Kunden. "Oh prima, ist zumindest jemand da". Bis jedoch jemand öffnete musste ich dreimal klingeln und fünfmal an die Tür klopfen und ich sah schon, wie sich mein Zeitplan in Wohlgefallen auflöste.
Als endlich geöffnet wurde, standen drei Jungs davor, allesamt mussten erst einmal Geld holen. Was soll das? Wenn ich etwas bestelle ist mir doch kllar dass es bald klingeln wird und ich halte das Geld oder zumindest die Geldbörse schonmal bereit. Ganz zu schweigen davon, dass ich dafür sorge, dass ich die Klingel hören kann!!!
Die drei Jungs wollten natürlich alle getrennt zahlen, zwei von ihnen mit 20€-Scheinen und zwar bei Beträgen um 6€. Großes Kino, anders hatten sie es natürlich nicht. Also bin ich dort direkt meine letzten kleinen Scheine losgeworden, Trinkgeld gabs natürlich keins. grmpf.

Mich über die vollkommen sinnlos vertrödelten Minuten ärgernd bin ich also wieder ins Auto gestiegen und zum nächten Kunden gefahren.
Ankommen und Finden war kein Problem, Klingeln schon. Erst klingelte auf Knopfdruck gar nichts, dann hörte es nicht mehr auf zu Klingeln, woraufhin jemand aus dem Fenster brüllte "Sind ja gleich da!!"
Bitte was? Sie sind gefälligst sofort da, oder sie lassen mich einfach rein, ich brings ja sogar die Treppe hoch. MannMannMann...
Nach einer Viertel bis halben Ewigkeit hat sich dann ein Bewohner des Hauses erbarmt die Tür aufzumachen. Allerdings hatte jener ein Fahrrad in der Hand, wollte also vermutlich nicht mehrere Pizzen sowie Eis und Getränke haben. Nach einem weiteren Bruchteil einer Ewigkeit erschien dann sogar der Kunde. Und jagte mir den letzten kleinen Schein, sowie die großen Münzen als Wechselgeld ab.

Prima, auf zum letzten Kunden, mit nichts als 20€-Scheinen und knapp 2€ in ganz kleinen Münzen im Portemonnaise. Doch zuvor musste ersteinmal ein weiteres Hindernis überwunden werden: eine Ampel, die zum Erbrechen nicht "grün" zeigen wollte. Warum auch immer, denn eigentlich standen wir ausreichend nah an der Haltelinie (wegen Induktionssschleife). Nachdem Verkehr von rechts in zwei Schüben die Kreuzung passiert hatte wurde es uns zu bunt, und wir pirschten uns vorsichtig bei Rot über die Kreuzung. Letzte Hürde genommen!
Weiter zum Kunden. Straße gefunden, Hausnummer ebenfalls.
Es handelte sich um eine breite Einbahnstraße, links komplett zugeparkt, rechts Schneeberge, ein besserer Platz zum Halten als in zweiter Reihe neben den Parkenden war nicht in Sicht. Also extra nahe an die Prakenden ranfahren und die Tür in eine Lücke zwischen zwei Fahrzeugen geöffnet, dann kommt sogar auf der Straße noch jemand durch.
Es kam wie es kommen musste, als ich gerade beim Kunden klingelte kam "jemand", der nicht durchkam, weil er einfach mit seinem Kleintransporter etwas breiter war und fing sofort an wild zu hupen. Abends gegen 9, die Anwohner werden sich gefreut haben...
Was sollte ich aber anderes machen, als zuende ausliefern, schließlich hatte ich schon geklingelt. Der Kunde öffnete auch recht fix und erwartete mich an der Tür - mit einem 20€-Schein für knapp 10€-Rechnungsbetrag. Da hatte ich nun tatsächlich ein Problem, das konnte ich gar absolut nicht wechseln. Zum Glück fand er nach kurzer Suche (immer begleitet vom Hupen auf der Straße) einen 10er, wir konnten unser Geschäft abschließen.

Durch das aufdringliche Getöse von der Straße angetrieben bin ich so schnell wie möglich zum Auto gesprintet, habe mich vor der Tür des Kunden gleich nochmal auf den Hosenboden gesetzt. (zum Glück war ich die Pizza schon losgeworden.) Und wurde auf der Straße direkt aus Transporter angebrüllt:

"Sag mal, du hältst dich wohl für den Größten?

Das nächste mal fahr ich dir ne Beule ins Auto!
Das gibt ne Anzeige, sag ich dir!!!"

Tja, so endete meine wohl verrückteste Tour bisher...
Abgesehen von der Tatsache, das er eine Anzeige kriegt, wenn er mir gegens Auto fährt, habe ich als Lieferant das Recht, in zweiter Reihe zu halten, wenn keine anderen Haltemöglichkeiten vorhanden sind und die Straße nicht mit einem Halteverbotsschild "gesegnet" ist. Zudem habe ich extra so gehalten, dass man die Stelle noch passieren kann, das hat er sich aber mit seinem Transporter offenbar nicht zugetraut.
Logische Konsequenz? Hupen und Schreien in einem Wohngebiet gegen 9.00 Uhr abends.
Alles klar --> Arschloch!


Montag, 3. Januar 2011

Geschafft

Die ersten beiden Schichten im neuen Jahr liegen auch schon wieder hinter mir.

Die gestrige war direkt unspetakulär, ganz ohne "Pleiten, Pech und Pannen" meinerseits.
Nur eine nenneswerte Kleinigkeit hat sich ereignet:
Ich habe in eine Zwergengasse Kleinstraße geliefert und mich auf den einzig möglichen Platz zum halten gestellt, eine Anwohnereinfahrt.
Als ich gerade das Haus des Kunden betreten wollte klopfte es wild am Fenster gegenüber, und eine Frau fragte angesäuert "ob das mein Auto sei und ich bald wieder wegfahre".
Was ich bejahte und versprach gleich wieder weg zu sein.
Aber was war denn das für eine Komikerin? Klar ist der Pizzadienst gleich wieder weg, wir liefern das Essen ja nur, wir helfen nicht beim Verzehr...
Verstanden hätte ich sie also nur, wenn sie gestiefelt und gespornt auf dem Weg zu ihrem Auto gewesen wäre um aus der zugeparkten Einfahrt zu fahren. Nach dem Flackern im Fenster zu urteilen, war sie wohl eher am Fernsehen (oder hatte ein Lagerfeuer im Wohnzimmer)
Aber naja, solche Leute gibts halt immer mal wieder.

Vorgestern war dagegen eine "interessante" Schicht.
1. Wollte offenbar jeder, der sich im Besitz von Zähnen oder etwas Vergleichbarem befand Pizza essen.
2. Hatte anscheinend ein Konkurrent geschlossen.
Diese beiden Tatsachen sorgten für ein enormes Arbeitsaufkommen, das sich in maximal besetzter Küche und allen Fahrzeugen auf der Straße auswirkte. Da ist ein wenig Stress und Durcheinander immer vorprogrammiert, die Lieferzeit steigt dann auch mal auf über 1,5 Stunden an, worüber die Kunden natürlich vorgewarnt werden.
Allerdings ging auch da alles recht sauber über die Bühne, die Krönung war jedoch meine letzte Tour. Neukunde im Stadtgebiet, wohlbekannte Straße, Hausnummer (beispielhaft 49) und Name angegeben, also alles in Butter und "ab dafür".
Auf der wohlbekannten Straße dann jedoch Ernüchterung: Auf der Seite der ungeraden Zahlen befand sich Nummer 53, dann ein Haus ohne Nummer (mutmaßlich also 51), ein Schulgebäude und danach Nummer 43. Dies sind die Momente, in denen man nach ausgiebiger Hausnummernsuche erst den Kunden und dann die Filiale anruft.
Anruf beim Kunde, wurde freundlich angenommen - von seiner Mailbox. Da kann man dann eine Nachricht hinterlassen: "Werter Kunde, wenn Sie dies hören, steht ihre Pizza gerade erkaltend auf der Treppe ihres Hauses, vorausgesetzt niemand hat sie mitgehen lassen. Sie schulden uns übrigens noch x€ für die leckere kalte Pizza und das warme Eis."
Ist natürlich Quatsch, so läuft das nicht. Also keine Nachricht, sondern ein Anruf in der Filiale. Dieser erbrachte zumindest schon mal, das die Nummer 49 laut Routenplaner die mutmaßliche Nummer 51 ist, also da mal nachschauen. Das Gebäude entpuppte sich als Hotel, aus dem Licht in den Fenstern zu urteilen hatte es genau einen Gast. Also fein Klingeln, denn hinein geht es nur mit Zimmerkarte.
Oh prima, Anmeldung nicht besetzt, da kann man lange klingeln. Spätestens jetzt wird auch klar, warum jemand Pizza in ein Hotel bestellt ;-)
Aktueller Stand der Lieferung:
- 30 Minuten vertrödelt für eine Tour mit Anfahrweg von 5 min.
- Hausnummer gefunden, Hotel jedoch "uneinnehmbar" ohne Schlüsselkarte
- Kunde identifiziert, jedoch nicht kontaktierbar
Während des ganzen Prozesses haben Filiale und ich abwechselnd im 30-Sekunden-Takt beim Kunden angerufen. Und irgendwann hatte ich dann sogar Glück, denn Hunger und Verwunderung über die lange Lieferzeit brachten ihn dann doch tatsächlich dazu, sein Handy wieder einzuschalten. Und über diesen Weg konnte ich ihn dann bei meinem allerletzten Anrufversuch vor dem Abbruch der Tour erreichen.
Zum Glück war der Kunde sehr einsichtig, entschuldigte sich artig mit reichlich Trinkgeld für die unangenehmen Umstände der Lieferung und beschwerte sich auch gar nicht über die mittlerweile eher lauwarme Pizza, sondern war einfach glücklich, das wir ihn doch noch gefunden hatten.
So gab es doch noch ein Happy-End für meine letzten Tour der Schicht (die übrigens nicht wie eine "letzte Tour vor Schichtende" aussah als ich startete, denn da stand noch über eine Stunde bis Feierabend auf der Uhr)

Fazit?
Ich hätte es einfacher (und der Kunde seine Pizza wärmer) haben können, wenn
a) sein Handy nicht ausgeschaltet hätte
b) er den Namen seines Hotels bei der Bestellung mit angegeben hätte

Insgesamt waren die ersten beiden Schichten 2011 aber trotzdem angenehm und dank guter "Trinkgeldlaune" der Kunden auch recht ertragreich.